Massenmord durch „Hitlers Furien“
So brutal töteten Hausfrauen und Mütter im Dritten Reich wehrlose Kinder 31.07.2019 | 07:45
Frauen, die mit Süßigkeiten Kinder anlocken – und ihnen in den Mund schießen, sobald sie ihn öffnen; die kranke Kinder vom Balkon werfen und Juden jagen wie Tiere. Ein Buch über die Rolle der Sekretärinnen und Ehefrauen von Nazis gibt verstörende Einblicke in die Brutalität von Hausfrauen und Müttern im Dritten Reich.
Erna Petri folgte ihrem Mann, einem SS-Offizier, in die besetzten Gebiete in Polen. Die 23-Jährige war auf dem Heimweg vom Einkaufen, als ihr sechs kleine, fast nackte und verängstigte Jungen am Straßenrand auffielen.
Sofort war ihr klar, dass es sich um jüdische Kinder handeln musste, die aus einem der Vernichtungszüge entkommen waren.
Petri hatte selbst zwei Kinder, und so siegte zunächst ihr mütterliches Mitgefühl: Sie nahm die ausgehungerten Kinder mit nach Hause, beruhigte sie und gab ihnen zu Essen. Doch dann nahm sie
die sechs Jungen und ging mit ihnen in den Wald. Der jüngste war sechs, der älteste zwölf Jahre alt. Sie ließ sie sich in einer Reihe aufstellen und schoss einem nach dem anderen mit einer
Pistole ins Genick.
Kaltblütiges Töten
So steht es der britischen Zeitung „Daily Mail“
zufolge in einem Buch über die Rolle von Frauen im Massenmord der Nazis, das am 3. Oktober erscheint. Die Historikerin Wendy Lower hat anhand von zahlreichen Fällen untersucht, wie sich
Frauen im Dritten Reich verhalten haben – und Geschichten zusammengetragen, die fassungslos machen. „Hitler‘s Furies“ heißt ihr Buch.
Dass zahlreiche Frauen in den Konzentrationslagern als Aufseherinnen oder in den Euthanasie-Anstalten der Nazis gearbeitet haben und dabei an furchtbaren Verbrechen beteiligt waren, ist
bekannt. Lower zeigt in ihrem Buch jedoch Situationen, in denen Hausfrauen und Mütter in ihrem Privatleben schonungslos der schrecklichen Logik der Nazi-Ideologie folgten – und sogar hilflose
Kinder kaltblütig töteten.
„Tod durch Gas tut nicht so weh“
Pauline Kneissler arbeitete in der Euthanasie-Anstalt Schloss Grafeneck. Jeden Tag soll sie in psychiatrischen Anstalten 70 Patienten ausgewählt haben, die dann im Schloss vergast wurden.
„Daily Mail“ zufolge kommentierte Kneissler ihre Taten damit, dass diese Art des Todes nicht so schlimm sei, weil „Tod durch Gas nicht wehtut“.
„Ich werde dir helfen“ – dann tötete sie das weinende Mädchen
Ein weiteres Beispiel ist Liselotte Meier, die so eng mit ihrem Chef, einem SS-Offizier, zusammengearbeitet haben soll, dass sie mit ihm auch an sogenannten „Erschießungs-Partys“
teilnahm, bei denen Juden wie bei einem Sport gejagt und getötet worden seien.
Die SS-Offiziersfrau Lisel Willhaus soll laut dem Bericht der „Daily Mail“ über das Buch oft auf ihrem Balkon gesessen haben und von dort aus scheinbar wahllos auf jüdische Gefangene
geschossen haben. Ebenfalls in Polen
soll Vera Wohlauf neben ihrem Mann auf dem Marktplatz eines Dorfes gestanden und eine Peitsche geschwungen haben, als Tausende zu Tode geprügelt wurden.
In der Ukraine soll die 22 Jahre alte Sekretärin Johanna Altvater während der Auflösung eines jüdischen Ghettos in einem Krankenhaus durch die Kinderstation gegangen sein und die Kinder
betrachtet haben. Plötzlich stoppte sie „Daily Mail“ zufolge, hob ein Kind hoch und warf es vom Balkon im dritten Stock. Das gleiche tat sie mit anderen Kindern – einige starben, andere
wurden schwer verletzt.
Perfide Morde mit Süßigkeiten
Kinder zu töten gehörte dem Buch zufolge zu ihren Spezialitäten. So berichtete ein Beobachter, dass Altvater Kinder mit Süßigkeiten anlockte. Wenn die Kinder den Mund öffneten, habe sie
ihnen mit einer kleinen Pistole, die sie stets dabei hatte, in den Mund geschossen. Bei einer anderen Gelegenheit soll sie ein Kleinkind bei den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen die
Wand geschleudert haben und den leblosen Körper dann vor die Füße des Vaters geworfen haben. „Solch einen Sadismus von einer Frau hatte ich nie gesehen“, sagte dieser später laut „Daily
Mail“.
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